Radverkehrsförderung zahlt sich aus
Das Fahrrad als modernes und vielseitiges Fortbewegungsmittel ist die passende Antwort auf viele aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen, wie Klimawandel, demografische Entwicklung, Staus, Flächeninanspruchnahme, Gesundheitsschäden durch Bewegungsmangel, Luftverschmutzung und Lärm.
Radverkehrsförderung ist Klima- und Immissionsschutz
Der motorisierte Verkehr ist für rund ein Drittel des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes in Baden-Württemberg verantwortlich. Eine konsequente Radverkehrsförderung trägt zu einem nachhaltigeren Modal Split (Anteil der einzelnen Verkehrsmittel am gesamten Verkehrsaufkommen) bei und ist damit ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz. Aus diesem Grund hat das Land Baden-Württemberg sich im Rahmen der RadSTRATEGIE zum Ziel gesetzt, den Radverkehrsanteil gemessen an der Zahl der Wege von 8 % im Jahr 2008 auf 20 % bis 2030 zu steigern.
Verkehrslärm ist vielerorts die größte Lärmquelle und macht Menschen nachweislich krank. Gleiches gilt für die negativen Auswirkungen auf die Luftqualität. Radfahren trägt durch Verkehrsverlagerung zur Luftverbesserung und zur Lärmreduktion bei.
Eine gesunde Gesellschaft fährt Rad
Unzureichende körperliche Aktivität zählt neben Stress und Fehlernährung zu den häufigsten Ursachen für vermeidbare Erkrankungen.
Radfahren bringt Menschen in Bewegung. So kann das Herzinfarktrisiko durch 30 Minuten tägliches Radfahren um mehr als 25 % gesenkt werden. Darüber hinaus stärkt die Bewegung an der frischen Luft das Immunsystem und beugt Rückenbeschwerden, Arthrose, Stresserkrankungen und Übergewicht vor. Auch für Arbeitgeber hat Radfahren unmittelbare positive wirtschaftliche Effekte, da radelnde Mitarbeiter im Schnitt gesünder sind.
Radfahren erhöht die Lebensqualität
„Ein Privat-PKW steht durchschnittlich 90 % seiner Lebenszeit bloß rum. Das heißt: Ein Auto stört auch, wenn es nicht fährt“, sagte Michael Obert, AGFK-Vorstand und Bürgermeister der Stadt Karlsruhe, anlässlich der Mobilitätskonferenz in Essen. Kommunen, die verstärkt aufs Rad setzen, schaffen mehr Raum für das Spielen von Kindern, für die Begegnung von Menschen und für mehr Grünflächen. Kurzum: Radverkehrsförderung schafft mehr Aufenthalts- und damit mehr Lebensqualität.
Radverkehrsförderung ist Wirtschaftsförderung
Die Fahrradwirtschaft in Baden-Württemberg ist eine hoch innovative Wachstumsbranche mit beträchtlichen Umsatzzahlen und Arbeitsplatzeffekten. Jährlich werden in Baden-Württemberg circa 730 Millionen Euro durch Einzelhändler sowie circa 360 Millionen Euro durch verschiedene Branchenzweige des Radverkehrs erwirtschaftet. Fahrradförderung ist demnach Wirtschafts- und Standortförderung für Baden-Württemberg. Dieser Wachstumstrend nimmt durch den Boom in der Elektromobilität zusätzlich an Fahrt auf.