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Mobilitätswende

Was bedeutet die Mobilitätswende eigentlich genau?

Der Verkehr bringt eine Reihe von Problemen mit sich. So beeinträchtigen etwa Lärm und Luftschadstoffe die Lebensqualität insbesondere in Städten und verkehrsbedingte Emissionen tragen zum Klimawandel bei. Der Ausstoß von schädlichen Treibhausgasen (THG) steht in engem Zusammenhang mit der im Verkehr verbrauchten Energie.

Diese Tatsachen drängen dazu, Maßnahmen umzusetzen, die die genannten Effekte rückgängig und unsere gesamten Verkehrssysteme wieder nachhaltig machen soll – also verträglich für Klima, Umwelt und Menschen. Es geht einerseits darum, alle Menschen an sauberer, gesunder und leistbarer Mobilität teilhaben zu lassen, wo sie notwendig ist. Andererseits geht es darum, die Teilhabe am Alltag ohne Mobilität möglich zu machen.

… und was bringt uns das alles?

Die Mobilitätswende ist nicht nur als Herausforderung zu sehen, um kritische Umweltprobleme zu lösen. Sie wird unsere Lebensweise verändern – und das durchaus zum Positiven.

Konkret wird die Mobilitätswende unsere Städte sauberer, ruhiger und schöner machen. Sie wird verhindern, dass Menschen in kleinen Gemeinden oder in Siedlungen, die nur fürs Auto gebaut wurden, vom Leben abgehängt werden. Sie erlaubt uns in schnellen Züge viel bequemer in Städte zu reisen, als es mit dem Flugzeug möglich ist.

Das alles ist möglich. Viel davon hat es schon einmal gegeben. Wir können es wieder haben, wenn wir dran glauben und es von der Politik fordern.

Über welche Maßnahmen spricht man hier eigentlich die angegangen werden müssen?

1. Wahl der richtigen Mittel

Vom Einkaufen zu Fuß über die Fahrt zur Arbeit mit Rad oder Öffis, bis zur Geschäftsreise mit dem Zug, jedes Mobilitätsbedürfnis hat ein Mittel, das am besten geeignet ist. Sie alle müssen zielsicher gefördert werden.

2. Ausbau nachhaltiger Verkehrsformen

Damit die Menschen auf jeder Ebene die nachhaltige Verkehrsform wählen, braucht es auf jeder Ebene ein niederschwelliges, sicheres und kostengünstiges Angebot. Das fängt bei Kleinigkeiten wie für FußgängerInnen optimierten Ampelschaltungen an, setzt bei sicheren und schnellen Fahrradwegen fort und geht hin zum (Wieder)Aufbau eines leistungsfähigen öffentlichen Nah- und Fernverkehrs.

3. Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor

Das Ende der fossilen Energien ist absehbar. Mittlerweile haben das die Politik aber auch viele Autohersteller verstanden.

4. Förderung von alternativen Antriebstechnologien

Menschen am Land, in ihrer Mobilität beeinträchtigte Menschen oder Menschen in bestimmten Jobs werden weiter Autos brauchen. Aktuell ist es nicht möglich, einfach jedes Auto mit Verbrennungsmotor durch ein E-Auto zu ersetzen. Wir können auch nicht jedes Auto durch Zug oder Bus ersetzen. Alternative Antriebstechnologien müssen für die Menschen erschwinglich werden und verlässlich in der Nutzung sein.

5. Treibstoffe der Zukunft

Der Verkehr der Zukunft muss ohne fossile Rohstoffe wie Öl und Gas auskommen. Alle eingesetzten Energien müssen aus erneuerbarer Energie kommen. Am besten ist die direkte Nutzung von Ökostrom aus Sonne, Wind, Wasser oder Geothermie, entweder als Batterie, oder noch besser, wo immer es möglich ist, als direkte Stromabnahme (Oberleitungen). Wo eine direkte Nutzung nicht möglich ist, etwa in der nicht vermeidbaren Luftfahrt, können mit Hilfe von Ökostrom und einer erneuerbaren Kohlenstoffquelle brennbare Treibstoff produziert werden. Dazu gehören grüner Wasserstoff oder synthetisches Kerosin.

6. Anbindung von Land und Stadt

Damit es auch am Land wieder möglich ist, mit öffentlichen Verkehrsmitteln von A nach B zu kommen, braucht es gut getaktete öffentliche Anbindungen in alle Gemeinden, die es ermöglichen, das nächste regionale Zentrum zu jeder Tageszeit bequem und schnell zu erreichen. So wie es vor wenigen Jahrzehnten noch möglich war.

7. Stopp der Bevorzugung schädlicher Verkehrsformen

Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte war kein Zufall, sie wurde bewusst durch falsche Entscheidungen gefördert. Ein Beispiel ist die Ausnahme von Kerosin aus der Mehrwertsteuer, was Flugreisen als indirekte Förderung künstlich verbilligt.

8. Die Schwächsten bedenken

In der Blütezeit der Idee der „autogerechten Stadt” wurden nicht nur Menschen an die Straßenränder verbannt, sondern auch gezwungen, Überführungen zu erklettern oder in unheimliche Unterführungen hinabzusteigen. Für Kinder und gebrechliche Menschen wurde die Stadt so zum feindseligen Ort. Diese Fehler dürfen nicht wiederholt werden; die Mobilitätswende muss alle wieder an der Mobilität teilhaben lassen.

9. Kleine Umkreise im Alltag

In den Zentren der gewachsenen europäischen Städte, die als die lebenswertesten der Welt gelten, ist es möglich, alle Notwendigkeiten des Alltags im kleinen Umkreis zu haben. Das moderne Konzept dafür ist die „15 Minuten-Stadt”, in der alles in Gehweite ist, was Verkehr reduziert und soziale Kontakte und Lebensqualität erhöht.

10. Neudenken von Arbeit

Bei all ihrer Tragik hat die Corona-Krise gezeigt, dass nicht mehr jeder immer Anwesenheitspflicht in Büros braucht. Remote-Arbeit ist möglich, der tägliche Arbeitsweg kann eingespart werden. Auch das kann zur Verkehrsreduktion beitragen.

11. Internationaler Transport

Der größte Teil des Internationalen Gütertransports findet über die Schifffahrt statt, ein weiterer Teil über Flugzeuge – beides große Verursacher von Umweltverschmutzung. Hier können einerseits neue Antriebsmöglichkeiten oder eine Rückkehr zu Windkraft Abhilfe schaffen. Andererseits können Regionalisierung der Produktion, langlebigere oder gemietete/ausgeborgte Produkte die Notwendigkeit dieser Transporte reduzieren. Auch der Ausstieg aus Öl und Kohle führt zu deutlich weniger Schiffsverkehr, da diese zu den Haupthandelsgüter zählen.